Das Gründach (oder auch Dachbegrünung)

Das Gründach – nicht nur für das Klima

Eine Dachbegrünung bietet nicht nur ästhetische Vorteile, sondern hat auch zahlreiche andere positive Eigenschaften. Begrünte Dächer schützen die Abdichtungsschicht vor thermischen und mechanischen Belastungen und tragen somit dazu bei, die Lebensdauer der Dachflächen zu verlängern.

Für den Aufbau einer Dachbegrünung sind drei wesentliche Faktoren von Bedeutung:

  1. Die Deckenkonstruktion muss ausreichend Tragfähigkeit für das zusätzliche Gewicht der Begrünung aufweisen (der Statiker gibt hierzu Auskunft).
  2. Die Verwendung einer wurzelfesten Schicht (Wurzelschutzfolie) ist erforderlich.
  3. Die Dachabdichtung muss entsprechend der Dachbegrünung aufgebaut sein und darauf abgestimmt sein.

Die Unterkonstruktion bildet die Grundlage für die Realisierung eines Gründachs.

Für eine Extensivbegrünung, bestehend aus Drainageschicht, Filtermatte und einer etwa 5-10 cm dicken Wachstumsschicht oder Substrat inklusive Sedumbepflanzung, wird ein Wert von ca. 80 bis 100 kg/m² angegeben. Diese Werte steigen bei einer einfachen intensiven Begrünung mit einer Wachstumsschicht oder Substrat von ca. 20-25 cm schnell auf bis zu 300 kg/m². Bei Hinzufügen von Bäumen oder größeren Gehölzen können die Werte sogar über 1.000 kg/m² erreichen. Die Berechnung erfolgt stets unter Berücksichtigung einer mit Wasser gesättigten Wachstums- oder Substratschicht sowie der Schneelast, um den schwersten anzunehmenden Zustand zu berücksichtigen.

Eine sorgfältige Berechnung und Prüfung verschiedener Faktoren in der Gebäudestatik ist erforderlich, um ein Gründach anzulegen. Bei einem Neubau kann die Statik entsprechend geplant werden. Für vorhandene Gebäude geben die Rahmenbedingungen der bestehenden Statik die Möglichkeiten vor.

Verschiedene Blumen und Bodendecker auf einem Gründach

Unterschiede zwischen extensiver und intensiver Dachbegrünung

Die Art der Dachbegrünung lässt sich in zwei Kategorien einteilen: extensiv und intensiv. Eine intensive Dachbegrünung erfordert einen höheren Pflegeaufwand für Sträucher, Rasen, Blumen oder sogar Bäume. Sie umfasst eine dickere Erdschicht und gegebenenfalls ein Bewässerungssystem. Bei extensiven Begrünungen handelt es sich um Flächen, die sich selbst überlassen werden und anfangs mit Kräutern, Sedum oder Gräsern bepflanzt werden. Dadurch entsteht ein Natur- oder Wildgarten, der einfacher zu pflegen ist.

Klimavorzüge durch Wasserspeicherung und Verdunstung

Gründächer bieten Lebensraum für Insekten und tragen zu einem angenehmen Klima bei. Der ökologische Nutzen besteht nicht nur in der Schaffung von Lebensraum für Tiere, sondern auch in der Rückgewinnung von versiegelten Flächen für die Natur. Zudem speichern begrünte Dächer Regenwasser, fördern die Verdunstung und nehmen Niederschlagswasser auf. Dadurch wird die Abgabe von überschüssigem Wasser an das öffentliche Kanalsystem verzögert, was zur Entlastung beiträgt. Einige Gemeinden belohnen Gründächer mit reduzierten Kosten für die Niederschlagswasserentsorgung.

Pflegeaufwand einer Dachbegrünung

Es gibt keine begrünte Dachfläche ohne Pflegeaufwand. Die Pflege einer intensiven Dachbegrünung ähnelt der eines normalen Gartens. Eine extensive Begrünung erfordert weniger Aufwand, jedoch müssen auch hier Unkräuter entfernt werden und das unkontrollierte Wachstum von Bäumen verhindert werden. Durch Wind oder Vögel werden Samen verschiedener Pflanzen auf der Dachfläche verteilt, die dann auf fruchtbarem Boden wachsen. Einige dieser Pflanzenarten können toleriert werden, aber invasiven Arten, insbesondere schnell wachsenden Bäumen, sollte keine Chance gegeben werden, sich auf dem Gründach anzusiedeln.

Rollrasen als Dachbergrünung auf einer Garage

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