Anschlüsse, Abschlüsse und Dachdurchdringung

Durchführungen, die von außen nach innen oder umgekehrt durch die Dachfläche führen, werden als Dachdurchdringungen bezeichnet. Eine solche Durchdringung erfordert eine mehr oder weniger aufwendige Abdichtung bzw. Anschlussarbeit. Obwohl der Begriff „Dachdurchdringung“ verwendet wird, spricht man im Dachdeckerhandwerk im Allgemeinen von Abschlüssen und Anschlüssen. Dachränder, aufgehende Bauteile und Durchdringungen fallen unter die Abschlüsse, während Lichtkuppeln, Kamine oder Dachentwässerungen unter die Anschlüsse fallen.

Es ist ratsam, An- und Abschlüsse aus dem gleichen Material wie die Abdichtung herzustellen. Sollten aufgrund der Konstruktion zwei verschiedene Materialien verbunden werden müssen, ist sicherzustellen, dass diese uneingeschränkt und dauerhaft miteinander verbunden werden können. Dies kann in der Praxis eine echte Herausforderung darstellen.

Die fachgerechte Ausführung von Anschlüssen, Abschlüssen und Dachdurchdringung erfordert viel Erfahrung und genaue Kenntnisse der Fachregeln, da sie dauerhaft dicht und funktionsfähig sein müssen. Undichtigkeiten auf Flachdächern und Steildächern sind meist nicht in der Fläche zu suchen, sondern an den Anschlüssen. Jede Art der Dachabdichtung erfordert eine spezifische Herangehensweise zur Ausbildung der Abdichtungsdetails, die in den Fachregeln beschrieben werden. In diesen speziellen Bereichen können durch thermische Einflüsse oft große mechanische Kräfte entstehen, die die Dachabdichtung schwächen oder sogar zerstören können. Eine fachgerechte Ausbildung dieser Details trägt daher erheblich zu einer lang anhaltend funktionierenden Dachabdichtung bei.

Es ist wichtig, unsachgemäß ausgeführte Anschlüsse und Abschlüsse zu vermeiden, da thermische und mechanische Kräfte diese beschädigen können. Starre Verbindungen an statisch voneinander getrennten Bauteilen sind zu vermeiden, und kreative Lösungen auf Basis der Fachregeln sind gefragt, insbesondere bei Anschlüssen an bewegliche Bauteile oder Dehnungsfugen.

Anschlussprofile sind eine gängige Lösung für flexible Verbindungen. In der Praxis werden Metallprofile oder Klemmschienen aus Aluminium, Zink, Kupfer oder Stahlblech verwendet, um Anschlüsse an aufgehende Bauteile, Dachränder oder Dachrandabdeckungen mechanisch zu befestigen. Diese Profile oder Klemmschienen ermöglichen eine kraftschlüssige oder flexible Verbindung zwischen der Dacheindichtung und dem Baukörper oder einem Bauteil.