Flachdach Neuabdichtung und Sanierung
Ein Flachdach erfordert Erfahrung und Fachwissen
Ein Flachdach muss im Gegensatz zu einem Steildach wasserdicht sein. Ein Steildach braucht „nur“ regensicher sein. Bei Flachdächern kann sich Staunässe bilden oder Regenwasser bleibt bei einem verstopften Dachgully auf dem Dach stehen. Es gibt zwar immer einen Notabfluss oder einen weiteren Überlauf, aber es könnte auch dieser verstopft sein und dann bleibt Wasser auf dem dichten Flachdach stehen.
Alle Dächer mit einer Neigung von bis zu maximal 10 Grad werden als Flachdach bezeichnet. Die DIN 18531 (Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen) besagt, dass für ein Flachdach ein Mindestgefälle von 2 % vorgesehen werden sollte. Um stehendes Wasser in Form von Pfützen zu vermeiden, sollte besser ein Gefälle von mehr als 5 % auf der Dachfläche realisiert werden. Die einzige Ausnahme bilden Dachbegrünungen, denn für Gründächer sollte eine sogenannte Anstaubewässerung eingeplant werden, so dass Wurzeln stets genügend Wasser finden.
Wir erstellen neue Flachdach-Abdichtungen und reparieren oder sanieren Ihr Flachdach.
Neuabdichtung einer Garage mit Bitumenschweissbahn
Dachsanierung | Sanierung von Flachdächern
Unter einer Dachsanierung versteht man die Wiederherstellung oder Modernisierung von Dachflächen, um Schäden zu beseitigen und den Wert einer Immobilie zu erhalten. Die Sanierung von Flachdächern beinhaltet diese beiden Punkte und oftmals zusätzlich die energetische Verbesserung des Objektes durch Einbringung einer Wärmedämmung.
In einer Bestandsaufnahme werden verschiedene Aspekte der Dachabdichtung überprüft, um so ein Leistungsheft für die Sanierung zu erstellen. Zu der Untersuchung des Objekts gehören etwa folgende Punkte:
- Beschaffenheit Abdichtungsoberlage (Material, Zustand)
- Durchdringungen und Anschlüsse
- Dachaufbau
- Unterkonstruktion
- Dämmschicht
- Neigung der Dachfläche
Ferner wird geschaut, ob die technischen Elemente funktionsfähig sind, wie etwa die Dachentwässerung, bei der es wichtig ist, dass sie am tiefsten Punkt der Dachkonstruktion liegen. Dies trägt dann zur Entwicklung eines Schadensbildes bei; wie etwa auch Risse, Falten und Blasen in der Dachhaut oder der Zustand der Abschlüsse und Durchdringungen (Lüfterrohre, Dachkuppeln oder Kamine).
Bei großen Mängeln an der Dachkonstruktion ist es eine gute Idee und sinnvolle Maßnahme die Dachkonstruktion an verschiedenen Stellen zu öffnen, um einen Blick in das Innere zu werfen. Dies kann auch mit Messgeräten oder über eine endoskopische Untersuchung erfolgen, doch ein Schnitt durch die Dachschichten ist zumeist sehr viel aufschlussreicher. Nur so lässt sich einwandfrei erkennen, ob es ein Problem mit der Dampfsperre gibt – oftmals nicht vorhanden – und dadurch über einen gewissen Zeitraum die Dämmung „abgesoffen“, also feucht geworden ist.
Mit diesen Erkenntnissen und der beabsichtigten zukünftigen Nutzung des Gebäudes kann dann eine sinnvolle und nachhaltige Sanierungsmaßnahme geplant werden.
Flachdach Bauphysik: Aufbauten für verschiedene Anforderungen
Die Konstruktion von Flachdächern hat eine sehr lange Geschichte. Schon etwa 3.000 v. Chr. wurden Flachdächer gebaut und sogar schon mit Teer-Bitumen abgedichtet. Die Idee eines flachen Daches in wärmeren Klimazonen hat also eine lange Tradition. In klimatisch anspruchsvolleren Gegenden dauerte die Entwicklung dieses Dachtyps etwas länger. Erst ab den 50er-Jahren setzte sich das Flachdach sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich durch.
Ein Flachdach wird auf einem Tragwerk aus Holzkonstruktion, Stahlbetonmassivplatten, Profilblech oder einer massiven Stahlbetondecke aufgebracht. Der Aufbau der Abdichtungsschicht kann je nach Nutzung des Gebäudes oder bauphysikalischen Anforderungen unterschiedlich gestaltet werden. So unterscheidet man folgende Abdichtungsarten:
Warmdach
Das Warmdach ist ein unbelüftetes Flachdach. Vom Aufbau her hat man auf der Tragkonstruktion eine Ausgleichschicht, eine Dampfsperre, die Wärmedämmung, die Abdichtungsschicht sowie ggfs. eine Kiesschüttung. Die Abdichtung befindet sich also direkt auf der Dämmschicht. Wichtig ist, dass die Wärmedämmung von unten durch eine Dampfsperre vor der durch die Decke nach oben diffundierenden Feuchtigkeit geschützt wird. Die aufsteigende Feuchtigkeit stellte früher bauphysikalisch die größte Herausforderung an ein Warmdach dar, weil diese aus dem Innenraum abgeführt werden muss, denn der Weg nach oben ist versperrt, da es sonst zu Schimmelbildung kommen kann. Durch moderne Baumaterialien und eine optimierte Berechnung des Taupunktes sind diese Probleme beherrschbar geworden, erfordern jedoch zugleich höchste Aufmerksamkeit.
Kaltdach
Im Gegensatz zum Warmdach ist das Kaltdach ist ein belüftetes Flachdach, da zwischen der wärmedämmenden Schicht und der Dachabdichtung eine Luftschicht für den Abtransport von aufsteigender Feuchtigkeit sorgt – vorausgesetzt die Lüftungen sind richtig dimensioniert und angebracht, sodass die Feuchte nach außen abtransportiert werden kann. Man nennt ein Kaltdach auch zweischaliges Dach oder belüftetes Dach. Beispielhaft für einen Aufbau des Kaltdaches ist auf der Tragkonstruktion die Wärmedämmung, dann der Luftraum mit einer Tragkonstruktion für die Abdichtungsschicht, die Abdichtungsschicht und ggfs. eine Kiesschüttung. Eine Dampfsperre zwischen Tragwerk und Dämmung ist nicht notwendig, jedoch muss eine auf das Bauwerk abgestimmte Dampfbremse eingesetzt werden. Der Grund einer Dampfbremse ist die Vermeidung von Kondenswasser im Bereich der Dämmung, also eine kontrollierte Abgabe der diffundierenden Luftfeuchtigkeit in die Dämmung und dann in den Luftraum zur Abführung nach außen.
Warum ist die Steuerung der Feuchtediffusion wichtig?
Mit zunehmender Dämmleistung oder Dämmwirkung der Dämmschicht wird dem Lufthohlraum im Kaltdach weniger Wärme zugeführt. Das ist zwar erwünscht, führt jedoch gleichzeitig zu dem Problem, dass die in die Dämmschicht gelangende Feuchtigkeit nicht mehr abgeführt werden kann. Ein weiterer Effekt ist die schlechtere Konvektion im Hohlraum durch ansteigende Temperaturen. Die Bauphysik erklärt das sehr einfach, denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Im Winter enthält die warme Raumluft mehr Feuchte als die kalte Außenluft und Wasserdampf diffundiert durch die Wände und das Dach nach außen, da zwischen den Klimazonen ein Ausgleich stattfindet. Die Physik der Feuchte und der Temperatur sucht ein ausgeglichenes Verhältnis. Unser Wetter funktioniert im großen Maßstab auf den gleichen Prinzipien. Ohne entsprechende Maßnahmen kondensiert die von innen kommende warme Feuchtigkeit an der kühlen Seite der Dämmschicht. Das ist der sogenannte Taupunkt. Dampf wird zu Wasser und verursacht dann Feuchteschäden bis zur Schimmelbildung. Der aufsteigende Dampf kondensiert in der Dämmschicht, dadurch sinkt die relative Luftfeuchte in den Dämmfasern ab, das Wasser kondensiert und auf der Dampfsperre bilden sich langsam Wasseransammlungen, die letztlich zu den genannten Feuchteschäden führen. Viel Dämmung hilft also nicht viel, sondern bewirkt schlimmstenfalls genau das Gegenteil.
Umkehrdach
Auf einem Umkehrflachdach befindet sich die Wärmedämmung außerhalb der Abdichtung.
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